Schönheit der Künste- Schöpferisch das Leben teilen und gestalten“ 

Die farbenprächtigen Szenen mit Musik stehen in der Tradition mittelalterlicher und barocker geistlicher Spiele, zeigen aber auch Bezüge zur Moderne. Die Albertus-Magnus-Mysterienspielgruppe Rottweil hat unter der Leitung von Veronika Heckmann-Hageloch dieses Stück entwickelt. Das Stück hat die Gruppe selbst ausgedacht, geschrieben und künstlerisch gestaltet. Das Orgelspiel wird Lisa Hummel übernehmen, Regionalkantorin und Organistin am Heilig-Kreuz-Münster Rottweil.

Die vier Künste Literatur, Architektur, Bildende Kunst und Musik werden in ihrer Vielfalt beschrieben, in ihrer Sinnhaftigkeit und Symbolik gedeutet und durch Texte aus der Bibel, durch Zitate berühmter Persönlichkeiten oder durch kurze Szenen anschaulich vermittelt. Die „Künste“  treten als Personifikationen in historischen Kostümen auf, große farbige Fahnen mit entsprechenden Symboldarstellungen und die begleitende Musik aus verschiedenen Epochen unterstreichen die Wirkung.

Erste Spuren von Menschen sind Zeichen menschlicher Kultur und finden sich 40 000 Jahre vor Christus zum Beispiel in Höhlen der Schwäbischen Alb. Es sind Kleinplastiken und Flöten. Der Antike ist die „Literatur“ zugeordnet. „In Anfang war das Wort“ ist in der Bibel zu lesen. Dieses „Wort“ wird entfaltet durch verschiedene Beispiele aus Geschichte und Gegenwart.

Bei allen vorgestellten Epochen werden auch Bezüge zu künstlerischen Ausdrucksformen unserer Zeit hergestellt. Das Mittelalter mit Romanik und Gotik ist ein Beispiel für die „Architkektur“. Das Rottweiler Heilig-Kreuz-Münster ist vor 900 Jahren in romanischer Zeit entstanden, heute aber beeindruckt es durch den Neubau der Gotik. Bernhard von Clairvaux und Albertus Magnus geben Einblick in das Weltbild des Mittelalters.

Eine besonders bedeutende Epoche für die „Bildende Kunst“ war die Renaissance. Konrad Witz, Maler aus Rottweil, war einer der Künstler, der im Interesse der Renaissance zum ersten Mal eine wirklich existierende Landschaft auf einem großen Altarbild dargestellt hat. Auf dem Genfer Petrus-Altar verlegt er die Szene des reichen Fischfangs vom See Genezareth an den Genfer See. Als wegweisend gelten Raffael, Michelangelo und Leonardo. Eine bedeutende Künstlerin war aber auch Sofonisba. Maler unserer Zeit werden ebenfalls in dem Mysterienspiel beispielhaft vorgestellt, Gerhard Richter und Michael Triegel.

Der „Musik“ ist die Epoche von Barock/ Rokoko gewidmet. Mozart, Beethoven und der zeitgenössische Komponist Wolfgang Rihm sind dabei in Klängen erfahrbar. 

Das Spiel ist in drei Teile gegliedert:

1.Der Schöpfer, die Schönheit der Schöpfung und die Schönheit der Künste

2. Schöpferische Menschen und die Künste

3. Die Suche nach der Wahrheit und die Künste- Gedanken für das Leben

Was in den einzelnen Teilen immer wieder angedeutet wird, zeigt schließlich der Schluss des Stückes: im Zusammenwirken aller Künste können die Menschen das Leben teilen, gestalten und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken

Annette
von Droste-Hülshoff
Bildende Künste:
Sofonisba und Konrad Witz
Die Personifikation der Architektur
mit einem Modell des Speyrer Kaiserdoms